Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Was ist eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)?

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD ist eine funktionelle Erkrankung der Kaumuskeln und Kiefergelenke. Die Erkrankung kommt in unseren Breitengeraden immer häufiger vor. Nach neuesten statistischen Untersuchungen weisen ca. 5 – 10% der deutschen Bevölkerung Symptome  auf. Wenn das Kausystem gestört ist, kann es zu vielfältigen Beschwerden kommen, da die gesamte Körperstatik in Mitleidenschaft gezogen wird. So kann zum Beispiel bei Tinnitus-Patienten häufig eine Rückverlagerung des Unterkiefers als Ursache der Beschwerden in Frage kommen. Ein starker Rückbiss führt zu Neigung des Kopfes nach vorne und verändert somit die Position der Halswirbelsäule. Eine Kopfgelenkblockade kann weiterlaufend zu Blockaden im Beckenbereich führen und eine Beinlängendifferenz provozieren. Störungen wie Schulter-Arm-Syndrome, Ischias- oder Kniebeschwerden stehen häufig im Zusammenhang mit der Funktionsstörung des Kausystems – der CMD.

Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) Symptome

Schmerzen in den Gesichts- und Kaumuskeln

Schmerzen im Kiefergelenk

Übermäßiges Zähneknirschen und -Pressen

Zahnwanderungen und -lockerungen

Abgenutzte, gesplitterte, eingekerbte Zähne

Auch außerhalb der Kieferregion können häufig Symptome auftreten, wie:

Schwindel

Ohrgeräusche (Tinnitus)

Nächtliche Atemstörungen

Schulter- und Nackenschmerzen

Rückenschmerzen

Hüft- und Knieschmerzen

Kopfschmerzen, Migräne

Sehstörungen

Wie kann Physiotherapie helfen?

Die Möglichkeit der Physiotherapie liegt darin, durch gezielte manuelle Techniken die betroffenen Strukturen zu beeinflussen. Um eine umfassende Diagnose und die sich daraus ergebende, individuell auf den Patienten abgestimmte Behandlung zu gewährleisten, ist eine fachübergreifende Zusammenarbeit von Zahnärzten, Kieferorthopäden, HNO-Ärzten, Orthopäden, Logopäden und Physiotherapeuten erforderlich. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit erreichen wir ein optimales Therapieergebnis. Unsere Praxis arbeitet hier eng mit Dr. Imhoff aus der MVZ ELEPHANT 5 Praxis in Köln zusammen. 

Habe ich Craniomandibuläre Dysfunktion? Machen Sie den CMD Selbsttest:

Craniomandibuläre Dysfunktionen können sich durch ein Reihe verschiedener Symptome bemerkbar machen.
Anhand dieses Selbsttests können Sie überprüfen, ob ggf. Behandlungsbedarf besteht. Sollten Sie mehrere Fragen mit „ja“ beantworten, ist es sinnvoll, einen Spezialisten für Diagnostik und Therapie von CMD zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne und besprechen mit Ihnen gemeinsam eine sinnvolle Therapie.

Ist Ihre Unterkieferbeweglichkeit eingeschränkt
(z.B. nur geringe Mundöffnung)?

Leiden Sie unter Schmerzen in der Ohr- und Kiefergelenkregion?

Beobachten Sie Knack- oder Reibegeräusche beim Öffnen oder Schließen des Mundes?

Leiden Sie unter Ohrgeräuschen oder Tinnitus?

Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Biss nicht stimmt?

Knirschen oder pressen Sie mit den Zähnen?

Hatten Sie jemals einen Unfall mit Schädigungen im Hals-/Kopfbereich?

Leiden Sie unter Kopfschmerzen oder Migräne?

Haben Sie Verspannungen der Nacken- und/oder Schultermuskulatur?

Haben Sie Gleichgewichtsstörungen oder Schwindelgefühl?

Leiden Sie unter Schlafstörungen (Schnarchen, Atemaussetzer) mit Tagesmüdigkeit?

Eine Untersuchung des Kausystems im Sinne einer Prophylaxe (Vorbeugung) einer craniomandibulären Dysfunktion ist immer dann notwendig, wenn eine umfangreiche zahnärztliche (z.B. Kronen und Brücken oder Zahnersatz), kieferorthopädische oder implantologische Maßnahme geplant ist oder eine schlaftherapeutische „Schnarcherschiene“ eingesetzt werden soll, um mögliche Risiken vor Beginn der Therapie zu erkennen und bei der weiteren Behandlung von CMD berücksichtigen zu können. Sprechen Sie Ihren jeweiligen Behandler vor Beginn solcher Maßnahmen an.

Untersuchung und Behandlung bei CMD

Vor der Therapie wird der Patient stets gründlich befragt und untersucht. Diese Maßnahme soll einerseits abklären, ob das jeweilige Problem des Patienten für eine chiropraktische Behandlung geeignet ist, und andererseits dazu dienen, eine möglichst präzise Diagnose für die Therapiegestaltung zu stellen. 

In dem Gespräch werden zuerst die aktuellen Beschwerden besprochen. Um ein möglichst genaues Bild über das Problem des Patienten zu bekommen, fragt der Chiropraktiker unter anderem nach Lage, Intensität, Dauer und Art der Schmerzen und durch welche Bewegungen sie ausgelöst werden. Weiter sind natürlich frühere Krankheiten, Operationen, Medikamenteinnahmen, Arbeitsverhältnisse sowie der allgemeine Lebensstil des Patienten von Interesse. 

Zur körperlichen Untersuchung wird der Patient gebeten, sich teilweise zu entkleiden, da der Chiropraktiker den gesamten Körper des Patienten in seine Diagnose einbeziehen muss. Zunächst wird der erkrankte Bereich untersucht. Druckschmerz, Klopfschmerz, Bewegungsschmerz, Spannungszustand der Muskulatur (Muskeltonus), Hautbeschaffenheit und Gelenkspiel sind wichtige Anhaltspunkte für den Untersuchenden.

Mitunter benötigt der Chiropraktiker auch Röntgenbilder zum Ausschluss von organischen Erkrankungen und zur Erstellung eines Behandlungskonzeptes.

Die Behandlung an sich ist entgegen aller Befürchtungen schmerzfrei. Dem Chiropraktiker stehen hierbei unterschiedliche Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Dazu zählen:

Die Behandlung von Weichteilen wie Muskeln oder Sehnen:
Dies geschieht durch verschiedene Arten von Massagen und gezielten Dehnungen.

Übungen für zuhause bei CMD
Ein wichtiger Bestandteil der chiropraktischen Behandlung ist, dem Patienten beizubringen, eigenständig auf seinen Körper zu achten und in Form von Übungen Beschwerden rechtzeitig zu beheben. Bei bestimmten Erkrankungen kann eine spezielle Krankengymnastik notwendig werden.

Vorbeugen von Beschwerden bei CMD:
Nach erfolgreicher Behandlung von Beschwerden ist es wichtig, neuen Beschwerden vorzubeugen. Auch dabei helfen individuelle Übungen. Ein Gespräch zwischen Chiropraktiker und Patient über die täglichen Belastungen, denen der Körper ausgesetzt wird, ist deswegen von großer Bedeutung. Mitunter wird der Chiropraktiker auch eine Änderung der Lebensgewohnheiten empfehlen. So kann es sich als sinnvoll erweisen, in der Freizeit eine spezielle Sportart auszuüben oder an einem speziellen Training über erleichternde und schonende Körperhaltungen am Arbeitsplatz teilzunehmen.

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